Spielerische Tennisübungen – Spaß & Technik für Kinder
Kinder lieben Spiele – daher sollten spielerische Tennisübungen in keinem Training fehlen. Mit kreativen Tennisspielen kann man Technik und Taktik üben, ohne dass es sich nach „trockenem“ Training anfühlt. Diese Spiele eignen sich hervorragend, um Motivation und Teamgeist hochzuhalten. Hier ein paar tennisspiele und Übungsformen, die sich als äußerst wirkungsvoll erwiesen haben:
- Sandwich-Staffel: Dieses Spiel erfordert Teamarbeit und Koordination. Jeweils zwei Kinder klemmen einen Ball zwischen zwei Schläger (als „Sandwich“). Auf ein Startsignal laufen sie gemeinsam vom Startpunkt (Grundlinie) zum Ziel (Netz) und wieder zurück, ohne den Ball fallen zu lassen. Danach übergeben sie den Ball-Sandwich an das nächste Paar in ihrer Mannschaft. Fällt der Ball herunter, muss das Duo zurück zum Start und neu beginnen. Gewonnen hat das Team, dessen alle Paare zuerst durch sind. Beim Sandwich-Spiel lernen Kinder, vorsichtig aber zügig zu laufen, und schulen ihre Koordination mit dem Schläger. Es bringt viel Gelächter und ist ein guter Einstieg ins Training oder eine Auflockerung zwischendurch.
- Biathlon-Wurfspiel: Hier verbinden wir Laufen mit Werfen und Fangen. Zwei Teams treten gegeneinander an. Jedes Team hat 3 Tennisbälle und es gibt zwei Ziel-Eimer oder -Körbe im Feld. Aufgabe: Jeder Spieler muss nacheinander versuchen, von einer Markierung aus einen Ball in den Eimer zu werfen (wie ein Korbwurf). Für jeden Treffer gibt es einen Punkt. Für jeden Ball, der daneben geht, muss der werfende Spieler eine kurze Strafrunde um ein Hütchen oder ums halbe Feld laufen, während er seinen Ball hochwirft, auftippen lässt und wieder fängt (so bleibt der Tennisbezug erhalten). Dann zurück und den nächsten Ball werfen. Nach einer festgelegten Zeit (z.B. 3 Minuten) stoppt das Spiel und es wird gezählt, welches Team mehr Treffer geschafft hat. Dieses „Biathlon“ fördert Ballgefühl, Zielgenauigkeit und Ausdauer – und macht den Kindern durch den Wettkampfcharakter großen Spaß.
- Tennis-Buchstabenspiel („T-E-N-N-I-S“ sammeln): Zwei Kinder spielen zusammen auf einem kleinen Feld (z.B. im Halbfeld) kooperative Ballwechsel. Ihr Ziel ist es, eine bestimmte Anzahl an Ballwechseln zu schaffen, z.B. 5 Mal hin und her. Gelingt das, erhalten beide zusammen einen Buchstaben des Wortes „TENNIS“. Dann versuchen sie, erneut 5 Ballwechsel zu schaffen, um den nächsten Buchstaben zu verdienen. Schaffen sie es einmal nicht, spielen sie einfach weiter, bis es gelingt – verlieren können sie nicht, sie brauchen nur etwas länger. Das Spiel endet, wenn die Kinder alle Buchstaben T-E-N-N-I-S gesammelt und damit das Wort komplett haben. Dieses Tennisspiel motiviert ungemein, da die Kinder gemeinsam ein Ziel erreichen. Es fördert außerdem die Kooperation, das Durchhaltevermögen und natürlich das Ballgefühl bei den Ballwechseln. (Tipp: Anstatt 5 Ballwechsel kann man je nach Niveau die Vorgabe erhöhen oder senken. Für Fortgeschrittene vielleicht 10, für Anfänger 3.)
- Volleyball-Tennis: Eine spaßige Variante, die Elemente von Volleyball ins Tennis bringt. Es spielen zwei Teams gegeneinander, jedes auf einer Feldhälfte. Regel: Innerhalb des Teams muss der Ball drei Mal gespielt werden, bevor er über das Netz zum Gegner geschlagen wird – ähnlich wie beim Volleyball (Baggern, Stellen, Schmettern, hier jedoch alles mit dem Schläger). Beispielsweise könnte der erste Spieler den Ball hochspielen, der zweite legt ihn vor, der dritte spielt den Ball übers Netz. Kommt der Ball vom Gegner, fängt wieder der erste Spieler an. Schaffen sie es nicht dreimal und der Ball geht direkt rüber oder ins Netz, bekommt der Gegner einen Punkt. Dieses Spiel lehrt Teamwork und Ballgefühl, denn die Kinder müssen sich absprechen und den Ball kontrolliert zuspielen. Außerdem übt es sanfte Volleys und gefühlvolle Schläge. Die Kinder finden es oft spannend, weil es mal etwas anderes ist als das normale Tennisspiel.
- Zeitungsspiel: Ein Wettkampfspiel, das Zielgenauigkeit fördert. In jede Hälfte des Feldes wird eine Zeitung ausgebreitet (oder ein Stück Papier/Plane) – das ist das Ziel. Zwei Kinder oder Teams spielen gegeneinander. Abwechselnd versucht jeder Spieler, mit dem Ball die Zeitung auf der gegnerischen Seite zu treffen. Gelingt ein Treffer, wird die Zeitung ein Stück weiter nach hinten (Richtung Grundlinie) gelegt. Dann ist der andere dran. Das Spiel geht so lange, bis eine Zeitung eine bestimmte Linie erreicht (z.B. die T-Linie) – der Spieler, der das geschafft hat, gewinnt. Alternativ kann man auch Punkte vergeben für Treffer. Das Zeitungsspiel macht aus gewöhnlichen Schlägen eine lustige Herausforderung: Die Kinder verbessern unbewusst ihre Zielsicherheit und müssen ihre Schlaghärte dosieren, damit der Ball die Zeitung trifft.
- Überraschungsspiel: Hierbei werden Zielscheiben mit Überraschungen auf dem Platz verteilt. Zum Beispiel legt der Trainer verdeckt Kärtchen oder Zettel auf verschiedene Positionen im Feld, die die Kinder mit einem Schlag treffen sollen. Treffen sie ein Kärtchen, dürfen sie es umdrehen – dort stehen Aufgaben oder Belohnungen. Beispiele: „Mach 5 Hampelmänner – und hol dir 10 Punkte“, „Springe wie ein Frosch – und gewinne einen Lutscher“, „Leider 5 Punkte Abzug – versuch’s nochmal!“. Die Kinder schlagen abwechselnd auf die Zielscheiben und freuen sich auf die aufgedeckte Überraschung. Dieses Spiel erhöht die Konzentration und Spannung, da keiner weiß, was sich unter den Zetteln verbirgt. Gleichzeitig arbeiten die Kinder an ihrer Treffgenauigkeit. Am Ende kann man die Punkte zusammenzählen – wichtiger ist aber das gemeinsame Lachen über die ausgeführten Aufgaben.
All diese Tennisspiele verbinden Training mit Spaß. Sie eignen sich ideal, um eine Trainingsstunde aufzulockern oder als Abschluss, damit die Kinder mit einem Lächeln vom Platz gehen. Trainer und Eltern dürfen gern kreativ sein und die Spiele an das Niveau der Kinder anpassen – Hauptsache, die Motivation bleibt hoch und alle Kinder sind aktiv eingebunden.