Forehand – Vorhand im Tennis
Definition und Bedeutung
Die Forehand, im Deutschen als Vorhand bezeichnet, ist einer der grundlegenden und meistgespielten Schläge im Tennis. Sie beschreibt den Schlag, bei dem der Ball auf der Seite des dominanten Arms getroffen wird – also rechts bei Rechtshändern und links bei Linkshändern. Die Vorhand gilt als der natürlichste und kraftvollste Grundschlag, da sie auf einer offenen, rotatorischen Bewegung des Körpers basiert und eine hohe Ballbeschleunigung ermöglicht. Im modernen Tennis ist sie häufig der dominierende Schlag, über den Spieler Punkte vorbereiten oder direkt erzielen.
Technik und Mechanik
Der Schlagablauf der Vorhand beginnt mit einer frühen Ausholbewegung, bei der der Schlägerkopf nach hinten und unten geführt wird. Der Treffpunkt liegt leicht vor dem Körper und variiert je nach Schlagart – flach, mit Topspin oder Slice. Die Energieübertragung erfolgt aus einer Kombination von Beinarbeit, Hüftrotation, Schulterdrehung und Armschwung. Ein sauberer Forehand-Schlag nutzt die gesamte kinetische Kette, um maximale Kontrolle und Geschwindigkeit zu erzeugen. Der Schwung endet in einer fließenden Ausholbewegung über die gegenüberliegende Schulter („Follow-Through“), die für Stabilität und Schlagkontrolle sorgt.
Bedeutung im modernen Tennis
Die Vorhand ist in nahezu allen Spielsystemen das zentrale Angriffsinstrument. Spieler versuchen, mit ihr das Tempo zu bestimmen, den Ballwechsel zu dominieren und durch Platzierung oder Spin den Gegner aus der Position zu bringen. Je nach Spielstil wird sie als flacher, schneller Schlag eingesetzt oder mit starkem Topspin, um Höhe, Sicherheit und Druck zu kombinieren. Viele Profis – etwa Rafael Nadal oder Roger Federer – haben ihren Erfolg maßgeblich ihrer überragenden Vorhand zu verdanken. In der Praxis entscheidet eine stabile und variable Vorhand häufig über den Ausgang von Ballwechseln.
Abgrenzung und Varianten
Die Forehand unterscheidet sich von der Backhand (Rückhand) durch den Bewegungsablauf und die Körperdrehung. Während die Vorhand mit der dominanten Hand geführt wird, erfordert die Rückhand meist eine beidhändige Unterstützung oder eine andere Griffhaltung. Innerhalb der Vorhand gibt es verschiedene Varianten, etwa die Inside-Out-Forehand (Schlag von der Rückhandseite in die offene Vorhandrichtung), die Inside-In-Forehand oder die Cross-Court-Forehand, bei der diagonal gespielt wird. Diese Variationen dienen dazu, den Gegner taktisch unter Druck zu setzen und Winkel zu öffnen.
Herkunft
Der Begriff „Forehand“ stammt aus dem Englischen und wird wörtlich mit „Vorderhand“ übersetzt. Er findet seit den frühen Tagen des modernen Tennissports im 19. Jahrhundert Verwendung und wurde als Lehnwort fest in den deutschen Sprachgebrauch übernommen.