Hitting on the Rise im Tennis
Definition und Bedeutung
Hitting on the Rise beschreibt im Tennis das Schlagen des Balls in dem Moment, in dem er nach dem Aufsprung wieder nach oben steigt – also bevor er seinen höchsten Punkt erreicht hat. Diese Technik verkürzt die Reaktionszeit und zwingt den Gegner zu einer schnelleren Vorbereitung, da der Schlag früher im Ballverlauf ausgeführt wird. Im Deutschen spricht man häufig vom „frühen Treffen“ oder „Ball im Aufsteigen schlagen“. Diese Methode wird vor allem von aggressiven Grundlinienspielern genutzt, die den Rhythmus des Ballwechsels kontrollieren und den Druck erhöhen möchten.
Technische Ausführung und Mechanik
Beim Hitting on the Rise steht der Spieler näher an der Grundlinie, um den Ball in der Aufwärtsbewegung zu treffen. Das erfordert eine präzise Koordination von Beinarbeit, Timing und Schlagtechnik. Der Schläger sollte sich in einem leicht ansteigenden Winkel bewegen, um den Ball mit kontrolliertem Topspin über das Netz zu führen. Ein Beispiel: Ein Spieler wie Novak Djokovic trifft den Ball häufig „on the rise“, um den Gegner früh unter Druck zu setzen und die Ballwechsel zu verkürzen. Entscheidend ist dabei, dass der Spieler den Ball mit einem kurzen, kompakten Schwung spielt, da die Zeit für eine vollständige Ausholbewegung fehlt. Der Treffpunkt liegt etwas vor dem Körper, wodurch eine stabile Haltung und ein sauberer Ballkontakt ermöglicht werden.
Taktische Anwendung und Wirkung
Das frühe Treffen des Balls verschafft dem Spieler einen erheblichen taktischen Vorteil: Der Gegner verliert Zeit zur Vorbereitung und wird oft in die Defensive gedrängt. Hitting on the Rise verkürzt effektiv die Distanz zwischen den Spielern, erhöht das Tempo und verändert den Rhythmus des Ballwechsels. Diese Technik eignet sich besonders auf schnellen Belägen wie Hartplatz oder Rasen, wo der Ball flach abspringt und früh getroffen werden kann. Gleichzeitig erfordert sie Mut, Antizipation und ein hohes Maß an Präzision – ein zu früher oder zu tiefer Treffpunkt führt leicht zu Fehlern. Auf Sand ist die Anwendung seltener, da der höhere Absprung des Balls ein exaktes Timing erschwert.
Abgrenzung zu verwandten Schlagarten
Im Gegensatz zum klassischen Grundschlag, bei dem der Ball am höchsten Punkt oder beim Absinken getroffen wird, zielt das Hitting on the Rise auf den frühestmöglichen Zeitpunkt nach dem Aufsprung. Es unterscheidet sich auch vom Half Volley, da der Ball nicht direkt nach dem Aufprall, sondern leicht ansteigend gespielt wird. Beide Techniken verlangen schnelles Reaktionsvermögen und eine gute Lesbarkeit der Flugbahn, doch Hitting on the Rise wird meist bewusst als Angriffsinstrument eingesetzt, während der Half Volley oft eine defensive Reaktion ist.
Herkunft
Der Begriff „Hitting on the Rise“ stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „im Aufsteigen schlagen“. Er wurde in den 1970er-Jahren populär, als aggressive Grundlinienspieler begannen, mit dieser Technik das Spieltempo zu diktieren.