Kick Serve (Kickaufschlag) im Tennis
Definition und Bedeutung
Der Kick Serve, auf Deutsch auch Kickaufschlag genannt, ist eine Aufschlagvariante im Tennis, bei der der Ball durch starken Topspin und Aufwärtsrotation nach dem Aufprall hoch abspringt. Im Gegensatz zum klassischen Slice- oder Flat-Aufschlag liegt der Fokus hier nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Rotation, Höhe und Kontrolle. Der Ball wird so getroffen, dass er nach dem Aufsprung in Schulterhöhe oder höher abspringt und den Rückschläger zwingt, den Ball oberhalb der idealen Treffzone zu nehmen. Ein Beispiel: Beim zweiten Aufschlag auf Sand nutzt ein Spieler den Kick Serve, um den Ball über die Rückhand seines Gegners hinaussteigen zu lassen.
Technische Ausführung und Mechanik
Der Kickaufschlag basiert auf einer nach oben und leicht seitlich gerichteten Schlagbewegung. Der Ball wird höher als beim normalen Aufschlag angeworfen, meist leicht hinter oder über dem Kopf. Der Schläger trifft den Ball von schräg unten nach oben, wodurch eine starke Vorwärtsrotation (Topspin) erzeugt wird. Der Schlägerpfad beschreibt dabei eine Bewegung von „7 Uhr nach 1 Uhr“ (bei Rechtshändern). Durch die Kombination aus vertikalem Schwung, Pronation und nach außen führendem Armverlauf entsteht der typische „Kick“-Effekt beim Aufsprung. Entscheidend ist ein lockeres Handgelenk und ein gut abgestimmter Rhythmus, um die notwendige Rotation bei gleichzeitiger Kontrolle zu erreichen.
Wirkung und taktische Anwendung
Der Kick Serve wird vor allem als sicherer und effektiver zweiter Aufschlag eingesetzt. Sein Vorteil liegt darin, dass er weniger fehleranfällig ist, da die Flugbahn höher über das Netz verläuft und der Topspin den Ball ins Feld „zieht“. Gleichzeitig erschwert der hohe Absprung den Return, insbesondere auf der Rückhandseite. Auf Sand- und Hartplätzen sorgt der Spin für einen unberechenbaren Absprung, während der Ball auf Rasen etwas flacher abspringt. Spieler mit ausgeprägter Technik und guter Körperstreckung nutzen den Kickaufschlag auch als ersten Aufschlagvariante, um den Gegner aus der Position zu drängen und das Feld für den nächsten Schlag zu öffnen.
Abgrenzung zu verwandten Aufschlagarten
Der Kick Serve unterscheidet sich deutlich vom Slice- und Topspin-Aufschlag. Während der Slice mit Seitwärtsdrall gespielt wird und den Gegner aus dem Feld zieht, kombiniert der Kickaufschlag vertikale und leichte seitliche Rotation, um Höhe und Kurvenflug zu erzeugen. Er ist eine Weiterentwicklung des Topspin-Aufschlags, jedoch mit stärkerem Drall und höherem Absprung. Im Vergleich zum Flat Serve ist er deutlich langsamer, dafür aber sicherer und kontrollierter. Viele Profispieler wie Rafael Nadal oder Dominic Thiem setzen den Kick Serve gezielt ein, um sich in den Ballwechsel einzufinden und Drucksituationen zu entschärfen.
Herkunft
Der Begriff „Kick Serve“ stammt aus dem Englischen und bezieht sich auf das charakteristische „Abspringen“ („to kick“) des Balls nach dem Aufprall. Er wurde in den 1970er-Jahren populär, als Spieler begannen, mit extremer Griffhaltung und Topspin-Mechanik ihre Aufschläge variabler zu gestalten.