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Tiebreak im Tennis

Definition und Bedeutung

Der Tiebreak ist eine spezielle Entscheidungsphase im Tennis, die gespielt wird, wenn ein Satz nach regulärem Spielverlauf unentschieden steht – üblicherweise bei einem Spielstand von 6:6. Ziel des Tiebreaks ist es, den Satz schnell und eindeutig zu entscheiden, ohne dass ein übermäßig langer Spielverlauf entsteht. Er gilt als psychologisch und taktisch besonders anspruchsvolle Spielsituation, da jeder Punkt eine erhöhte Bedeutung hat und das Momentum innerhalb weniger Schläge wechseln kann. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „Gleichstand brechen“.

Mechanik und Ablauf

Ein Tiebreak wird im Gegensatz zu herkömmlichen Spielen nicht nach der Zählweise „15–30–40“ gespielt, sondern in fortlaufenden Punkten (1, 2, 3 …). Der erste Spieler, der mindestens sieben Punkte mit einem Vorsprung von zwei Punkten erreicht, gewinnt den Tiebreak und damit den Satz. Der Aufschlag wechselt nach dem ersten Punkt und danach alle zwei Punkte, wobei die Seiten ebenfalls nach jeweils sechs gespielten Punkten gewechselt werden. Diese Regelung sorgt für Fairness, da Licht- und Windverhältnisse keine einseitigen Vorteile bieten.

Beispielsweise entschied der Spieler den Satz mit einem präzisen Vorhandwinner im Tiebreak 7:5 für sich.

Bedeutung im Matchverlauf

Der Tiebreak ist ein hochkonzentrierter Abschnitt des Spiels, der mentale Stärke, Nervenstabilität und strategische Präzision erfordert. Da jeder Punkt entscheidend sein kann, werden Fehler besonders teuer. Spieler mit konstantem Aufschlag und ruhigem Fokus haben in dieser Phase häufig einen Vorteil. Der Tiebreak ersetzt somit die früher üblichen, oft sehr langen Verlängerungen, bei denen zwei Spiele Vorsprung notwendig waren. In Matches, die über mehrere Sätze gehen, kann der Tiebreak auch in einer „Extended Version“ – dem Match Tiebreak – gespielt werden, der bis zehn Punkte geht.

Varianten und Regelunterschiede

Die genaue Form des Tiebreaks variiert leicht zwischen Turnieren. Bei den Grand-Slam-Turnieren wurden die Regeln in den letzten Jahren vereinheitlicht: In der Regel wird bei 6:6 ein klassischer Tiebreak bis 7 Punkte gespielt. Im finalen Satz kommt jedoch häufig ein Super Tiebreak bis 10 Punkte zum Einsatz, wie etwa bei den Australian Open. Doppelmatches nutzen fast immer diese Variante, um die Spielzeit zu verkürzen. Auf der ITF- und ATP-Tour sind Tiebreaks ein fester Bestandteil nahezu aller Matches, sowohl im Einzel als auch im Doppel.

Abgrenzung zu verwandten Begriffen

Der Tiebreak ist klar vom Match Tiebreak zu unterscheiden, der anstelle eines dritten Satzes gespielt wird und bis zehn Punkte geht. Auch das klassische Satzende „7:5“ darf nicht mit einem Tiebreak verwechselt werden, da es ohne den Einsatz dieses Formats entsteht. Der Tiebreak ist eine eigene, verdichtete Spielphase, die nicht als eigenständiges Spiel, sondern als Erweiterung des Satzes gilt.

Herkunft des Begriffs

Das Wort Tiebreak stammt aus dem Englischen und setzt sich aus „tie“ (Gleichstand) und „break“ (brechen, auflösen) zusammen. Es wurde in den 1970er-Jahren offiziell in die Tennisregeln aufgenommen, um endlose Sätze zu vermeiden.

FAQ: Tiebreak



  • Was ist ein Tiebreak im Tennis?

    Ein Tiebreak ist eine Entscheidungseinheit, die bei einem Spielstand von 6:6 im Satz gespielt wird, um den Satz schnell und eindeutig zu beenden.

  • Wie wird ein Tiebreak gezählt?

    Im Tiebreak werden Punkte fortlaufend gezählt (1, 2, 3 …). Der Spieler, der zuerst sieben Punkte mit zwei Punkten Vorsprung erreicht, gewinnt den Tiebreak.

  • Wann wird im Tennis ein Tiebreak gespielt?

    Ein Tiebreak wird gespielt, wenn beide Spieler in einem Satz sechs Spiele gewonnen haben und somit ein Gleichstand von 6:6 erreicht ist.

  • Was ist der Unterschied zwischen Tiebreak und Match Tiebreak?

    Ein Match Tiebreak wird oft anstelle eines dritten Satzes gespielt und geht bis zehn Punkte, während der normale Tiebreak bis sieben Punkte gespielt wird.

  • Auf welcher Seite wird im Tiebreak aufgeschlagen?

    Der erste Punkt wird von der rechten Seite aufgeschlagen, danach wechselt der Aufschlag alle zwei Punkte und die Seiten nach jeweils sechs gespielten Punkten.


Melissa Neumann - Redakteurin bei SchlägerClub.de

Melissa Neumann spielt erfolgreich in der Verbandsliga und trainiert mit Herzblut Kinder im U10-Bereich. Ihre Leidenschaft gilt nicht nur Technik und Taktik, sondern auch dem mentalen Spiel. Mit Erfahrung, Fachwissen und einem feinen Gespür für Praxisnähe gestaltet sie Inhalte, die Spielerinnen und Spieler wirklich weiterbringen – unterstützt durch moderne KI und eigene Erfahrung auf dem Platz.

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