Wheelchair Tennis
Definition und Bedeutung
Wheelchair Tennis ist die offizielle Bezeichnung für Rollstuhltennis, eine Variante des Tennissports für Athletinnen und Athleten mit körperlicher Behinderung. Das Spiel folgt in weiten Teilen den gleichen Regeln wie das reguläre Tennis, unterscheidet sich jedoch in einem zentralen Punkt: Der Ball darf zweimal aufkommen, bevor er gespielt wird. Dieser zusätzliche Aufsprung ermöglicht es den Spielern, sich mit dem Rollstuhl in Position zu bringen und dennoch ein schnelles, intensives und taktisch anspruchsvolles Spiel zu führen.
Beispielsweise gelang der Spielerin ein präziser Winner nach dem zweiten Aufsprung – ein klassisches Beispiel für das hohe technische Niveau im Wheelchair Tennis.
Regeln und Besonderheiten
Im Wheelchair Tennis gilt die Regel, dass der Ball zweimal auf dem Boden aufspringen darf, wobei der erste Aufsprung innerhalb und der zweite außerhalb des Spielfelds erfolgen darf. Abgesehen davon sind die Regeln identisch mit denen des stehenden Tennissports. Gespielt wird sowohl im Einzel als auch im Doppel, auf denselben Platzgrößen und mit derselben Ausrüstung wie im herkömmlichen Tennis. Der Rollstuhl gilt dabei als Teil des Körpers, was bedeutet, dass er das Netz nicht berühren darf und beim Aufschlag hinter der Grundlinie bleiben muss. Die Spieler müssen eine außergewöhnliche Koordination zwischen Armtechnik und Rollstuhlbewegung beherrschen, um sich optimal zu positionieren und Schlagkraft zu entwickeln.
Technik und Spielweise
Die Schlagtechniken im Wheelchair Tennis entsprechen grundsätzlich denen des klassischen Tennis, erfordern jedoch eine angepasste Körper- und Rollstuhlhaltung. Die Spieler nutzen meist schnelle, rotierende Bewegungen, um den Rollstuhl in Position zu bringen, bevor sie den Ball schlagen. Besonders wichtig ist das Timing zwischen Armbewegung und Schwung aus dem Oberkörper, da die Beinarbeit durch Rollstuhlsteuerung ersetzt wird. Viele Spieler verwenden eine beidhändige Rückhand, um zusätzliche Stabilität zu gewinnen. Das Spiel ist dynamisch, reaktionsschnell und taktisch geprägt, da die Athleten durch präzise Ballplatzierung und vorausschauende Bewegung ihren Gegner unter Druck setzen.
Bedeutung im internationalen Tennis
Wheelchair Tennis ist heute ein fester Bestandteil des professionellen Tennissports. Es wird von der International Tennis Federation (ITF) organisiert und ist sowohl bei den Grand-Slam-Turnieren als auch bei den Paralympischen Spielen vertreten. Die Sportart hat seit ihrer Entstehung in den 1970er-Jahren eine enorme Entwicklung durchlaufen und steht für Inklusion, technische Perfektion und sportliche Gleichwertigkeit. Spieler wie Shingo Kunieda, Diede de Groot und Esther Vergeer haben die Disziplin weltweit bekannt gemacht und auf höchstem Niveau geprägt.
Herkunft des Begriffs
Der Begriff Wheelchair Tennis stammt aus dem Englischen und wurde in den 1970er-Jahren von Brad Parks, dem Begründer dieser Sportart, eingeführt. Er verband den Rollstuhl mit dem Tennissport und legte damit den Grundstein für eine internationale Bewegung.